Dienstag, 5. Dezember 2006
heute ist kein schöner tag
heute morgen hatte ich zum ersten mal das gefühl, dass meine tochter nicht gerne zur schule geht. nein das gefühl hatte ich schon früher. nur heute war ich richtig traurig. sie (6 jahre) wollte unbedingt allein in die schule gehen, was grundsätzlich kein problem ist. der schulweg ist einigermassen sicher und sie scheint vernünftig. die erste einschränkung war ihre sporttasche. die wollte sie nicht mitnehmen. leider hatte ein schulfreund seine sporttasche bei uns liegen lassen, so hatte sie schon zwei taschen zusätzlich zu tragen. das wollte sie nicht. verständlich. so bin ich mit ihrem bruder (3 jahre) hinter ihr her gegangen um ihn in den kindergarten zu bringen, trug seine kleine tasche und die beiden sporttaschen, damit meine kleine prinzessa die hände frei hat. der schulranzen ist schliesslich schwer genug.
ich konnte ihr ansehen, dass es nicht das "alleine zur schule gehen" war, was sie sich vorstellte, aber was sollte ich machen? sie wollte die sporttaschen nicht tragen, brauchte sie aber in der schule. dann habe ich weiter beobachtet, wie sie allein zwischen all den anderen kindern zur schule ging.
ganz allein.
keines der vielen kinder kam angerannt, auch sie stürtze auf niemanden los. keine freunde. so schien es. ich war sehr unglücklich.

bis sie in die schule kam, war sie so sehr bei allen kinder beliebt, hat iniziative ergriffen und was bewegt. zu hause stolz darüber berichtet. alle in ihrem umfeld waren begeistert ob ihrer sozialen fähigkeiten.
ich hab den eindruck, dass die schule, und sie ist erst 6 monate da, sie gerade in ihrer schönen art bricht. sie zu einem normkind macht. sie strahlt morgens so wenig freude aus. o.k. jetzt wo der playmobil advent kalender aufgestellt ist, gibt es lichte momente. aber nur ganz kurz.
ich hoffe ich beobachte falsch.
als ich dann nach dem kindergarten auf dem heimweg war, hatte ich tränen in den augen. wenn ich zur lehrerin gehe und ihr sage was ich denke wird mein kind es ausbaden müssen, wenn ich kritisiere.
wer unterrichtet lehrer?
wer lässt diese menschen auf unsere kinder los, damit unsere kinder ein abbild ihrer selbst werden?
wenn man als vater in die schule geht, kommt einem alles gleich vertraut vor: es ist die gleiche ohnmacht wie damals als schlüer. die lehrer wissen alles besser und lassen sich nicht belehren. is schliesslich eine frage der ehre. steckt ja auch ganz klar in 'Lehre'.

als ich später zu hause in meinem heimbüro war, und ich meine arbeit für einen kunden vorbereiten wollte, war die arbeit, die mein computer für mich über nacht erledigen wollte in den letzen zügen. ich sichere die datei ab und all ich diese zur kontrolle noch einmal öffen will ist alle schwarz.
die datei ist da, der inhalt nicht.
ich habe dann seit sehr langer zeit mal wiede richtig laut rumgeschrien. ich bin immernoch sauer. wenn man etwas abgeben muss und die technik einem ein versprechen vereitelt, ist es wahrlich zum aus der haut fahren. es nutzt nix. das ist ein wichtiger job. ich muss es noch mal machen, diesmal was kleiner, damit es nicht so lange dauert und ab zur schlachtbank und die schelten einfangen. danke.

als nächstes ist mir der abschiedsbrief des jungen mannes des Amoklauf von Emsdetten verantwortlich ist per mail zugesendet worden.

ich hab leider keinen link und ihn zu kopieren war mir zu doof.
ich hab den abschiedsbrief gelesen und kann den jungen mann in vielen bereichen verstehen. ich kann zwar nicht verstehen, wie hass einen dazu bringt andere menschen töten zu wollen, aber die beweggründe sind alarmierend. wenn kinder wegen falscher images zu aussenseiter werden haben wir ein problem. wir alle.

ich versuche meinen kindern im rahmen unserer "freiheiten" ihren creativen aktionsraum zu suchen und zu festigen. bis zur schule hats geklappt. ich habe fröhliche kinder die respektiert werden. bei meinem schulkind sehe ich diese fröhlichkeit schwinden.
was für einen albtraum habe ich zu erwarten, wenn mein kind auf eine weiterführende schule geht?

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